Das Inselmeer – das Werk des Eises

Warum “das Werk des Eises”?

Das südfünische Inselmeer ist die größte überflutete Eiszeitlandschaft der Welt. Wir haben hier im Inselmeer 55 Inseln und Holme, die alle vom Eis geschaffen wurden. Unter dem Meer ist die Landschaft zu sehen, die sich hier nach der letzten Eiszeit befand.

Die Inseln sind Hügel in der zusammenhängenden Landmasse, die das Südfünische Inselmeer damals war (tatsächlich war Dänemark nach der letzten Eiszeit mit Südengland verbunden). Strynø war lediglich ein kleiner Hügel, der nach Norden Richtung Tåsinge und Langeland in eine Hochebene überging. Anfangs war das Inselmeer nur durch den schmalen Svendborgsund von Fünen getrennt.

Wer kann uns etwas über das südfünische Inselmeer der Vergangenheit erzählen?

Geologen und Archäologen helfen uns, uns ein Bild vom Inselmeer der Vergangenheit zu machen. Sie arbeiten alle auf ihre eigene Weise und können von ganz unterschiedlichen Dingen erzählen. Der Geologe erzählt von der Landschaft. Der Archäologe erzählt von den Menschen.

Was ist ein Geologe?

Ein Geologe sucht nach Antworten darauf, wie sich das Klima und das Aussehen der Erde über die Zeit verändert haben. Geologen graben in der Erde und sehen sich die Materialschichten an, die sich im Lauf der Zeit abgelagert haben. In jeder Periode der Erdgeschichte wurden unterschiedliche Materialien abgelagert, zum Beispiel Kreide, Ton oder Sand. Und jede Periode weist auch einige charakteristische Fossilien auf (Fossilien sind das Gleiche wie Versteinerungen – Reste von Tieren und Pflanzen, die viele Tausend Jahre lang in der Erde begraben waren).

Indem er sich sowohl Materialien als auch Fossilien ansieht, kann der Geologe etwas darüber sagen, wie das Klima hier auf der Erde zu jener Zeit gewesen ist. Das verrät uns gleichzeitig etwas darüber, wie Dänemark und das südfünische Inselmeer zu der Zeit ausgesehen haben.

Was ist ein Archäologe?

Ein Archäologe gräbt in der Erde nach Spuren der Menschen der Vergangenheit. Archäologen graben zum Beispiel, wenn neue Häuser oder U-Bahnen gebaut werden sollen. Wenn der Archäologe Glück hat, verrät ihm die Ausgrabung, wie die Menschen damals gelebt haben und was sie gegessen haben. Mithilfe der archäologischen Funde kann man etwas darüber sagen, wie Aske, Knirke und Jord gelebt haben, was sie aßen, wie sie wohnten und wie sie jagten.

Die Funde, die Archäologen hier im südfünischen Inselmeer gemacht haben, verraten auch vieles darüber, wie die Landschaft damals in der Steinzeit ausgesehen hat. Viele Funde werden nämlich im Wasser vor den Küsten des Inselmeers gemacht. Das zeigt uns, wo zu dieser Zeit die Küstenlinie verlief.

Versuchen Sie sich selbst einmal als Archäologe – mit dem Computerspiel „Ich bin Archäologe“ des Hostebro Museums. Hier können Sie eine Menge über die Arbeit und die Methoden eines Archäologen lernen.

Mehrere Arten, von der Vergangenheit zu sprechen

Archäologen und Historiker sprechen von „vor unserer Zeitrechnung“. Also vor dem Jahr 0, wo unsere Zeitrechnung beginnt.

Geologen sprechen von „vor jetzt“. Also ungefähr von heute aus. Deshalb zählt der Geologe noch etwa 2000 Jahre mehr dazu als der Archäologe und der Historiker.

In der Wissenssammlung hier unterhalb können Sie spannende Dinge über das vom Eis geschaffene Inselmeer lernen. Besuchen Sie die Ausstellung „Über Insel und Meer“ bei uns auf Strynø, um noch mehr zu erfahren. Werfen Sie hier auch einen Blick auf die anderen Themen der Ausstellung:

Das flache wasserStrynøDie NaturDie Vögel

Woher kommen die Steine?

Hier sind 12 verschiedene Arten von Steinen, die Sie auch in der Ausstellung im Øhavets Smakke- og Naturcenter sehen und fühlen können. Das sind alles Steine, die man leicht am Strand finden kann, entweder auf Strynø oder anderswo im südfünischen Archipel.

Hier erklären wir, wo die Steine ursprünglich herkommen. Während der Eiszeit haben sich riesige Gletscher von Norden nach Süden bewegt und Steine und Schotter mitgeschleppt. Am Strand von Strynø finden sich sehr viele solcher Steine. Sie stammen oft aus Schweden und Norwegen. Für Geologen ist das sehr spannend, da sich so die Wege des Eises nachvollziehen lassen

(Text des Geologen Søren Skibsted, übersetzt von E. Gaab)

Rhombenporphyr

1. Rhombeporfyr

Dieser Kalkstein ist ein leicht erkennbares vulkanisches Lavagestein mit mehr oder weniger rhombischen, hellen Kristallen des Minerals Feldspat. Lava ist geschmolzenes Gestein (Magma), das an der Erdoberfläche erstarrt ist. Der Rhombenporphyr bildete sich während der Öffnung des Oslo-Fjords im Perm vor etwa 270-290 Millionen Jahren. Diese Art von Gestein kommt nur an wenigen anderen Orten auf der Erde vor, unter anderem in der Antarktis.

Kinne Diabas

2. Kinnediabas

Der Kinne Diabas ist leicht an seinem “blumenkohlartigen” Aussehen zu erkennen. Es handelt sich um ein vulkanisches Gestein aus dem Kinnekulle-Gebiet am Großen Vänernsee in Schweden. Die Gesteinsart stammt ursprünglich aus Lavaströmen in der Permzeit vor etwa 250 Millionen Jahren und ist in Dänemark weit verbreitet, unter anderem an Orten mit Ablagerungen aus dem Hauptvorstoß der letzten Eiszeit (“Nordost-Eis”).

Paskallavik-Porphyr

3. Påskallavikporfyr

Charakteristisches vulkanisches Lavagestein, das sich durch die großen Körner zweier Feldspatmineralien auszeichnet, die ineinander liegen und einige der Körner wie kleine Fenster aussehen lassen. Der Ledeblok-Typ stammt aus dem östlichen Teil von Småland in Schweden, wo viele der Gesteine in der präkambrischen Periode vor etwa 1,65 Milliarden Jahren entstanden sind.

Amphibolit / Granat-Amphibolit

3. Påskallavikporfyr

Wie Gneis ist auch Amphibolit/Granat-Amphibolit ein metamorphes Gestein. Die dunklen Bestandteile des Steins bestehen hauptsächlich aus einer speziellen Mineraliengruppe, den Amphibolen. Darüber hinaus finden sich heller Feldspat und die charakteristischen roten Körner des Minerals Granat.

Roter und grauer paläozoischer Kalkstein

5. Rød og grå palæozoisk kalksten

Ursprünglich als weicher, kalkhaltiger Schlamm auf dem Meeresboden im Paläozoikum, zwischen Ordovizium und Silur, vor etwa 510-417 Millionen Jahren abgelagert. Oft reich an Fossilien, darunter Trilobiten (eine Gliederfüßerart) und Orthoceratiten (torpedoförmige Tintenfischarten), die beide längst ausgestorben sind. Wird als polierte Boden- und Wandfliesen sowie als Gartenfliesen (“Inselfliesen”) verwendet.

Geschichteter Sandstein

6. Lagdelt sandsten

Entsteht durch den Transport und die Ablagerung von Sandkörnern im Wasser oder an der Erdoberfläche. Später wurden die einzelnen Körner zu einem harten Gestein zusammengekittet. Viele der Sandsteine, die im Gebiet von Südfünen gefunden wurden, stammen aus Bornholm und Südschweden, wo sie in Flüssen oder Wüstengebieten während des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren entstanden sind.

Skåne-Basalt

7. Skånsk basalt

Dieser Kalkstein ist ein schwarzes, hartes, vulkanisches Lavagestein. Er stammt aus dem zentralen Skåne, wo es Überreste von mehr als 100 kleinen erloschenen Vulkanen gibt, die während der Jurazeit vor ca. 191-178 Millionen Jahren aktiv waren. Gelegentlich enthält er gelb-grüne Klumpen von Peridotit, einem besonderen Gestein, das aus den Tiefen des Erdmantels stammt.

Dänischer Kalkstein8. Danien-kalk

Dänischer Kalkstein ist die allgemeine Bezeichnung für eine Reihe von Kalksteinarten aus Dänemark, die sich ursprünglich als weiche Kalksteinablagerungen am Boden eines subtropischen Meeres im Paläozän vor etwa 62 Millionen Jahren gebildet haben. Sie kommen im Unterboden von Nyborg/Klintholm und von Stevns über Nordseeland, Djursland, Himmerland bis Thy vor. Bestimmte Arten des Dänischen Kalksteins sind reich an Fossilien.

 

Die Oberfläche des ausgestellten Steins wurde von Gletschern völlig platt geschliffen und ist mit länglichen Kratzern (Kolklinien) übersät, die in Fließrichtung des Eises entstanden sind, als Steine im Eis gegeneinander gescheuert wurden.

Flint/Feuerstein

9. Flint

Feuerstein besteht aus einer besonderen Form des Minerals Quarz. Es entsteht durch chemische Prozesse tief in den Kalkstein- und Kreidegesteinschichten, die einen Teil des dänischen Untergrunds ausmachen. Flint folgt dem Kalkstein in einem Gürtel von Møn, Stevns und Südwest-Skåne über Djursland, Himmerland bis Thy. Feuerstein kommt in vielen Formen und Farben vor und hat ein Alter von etwa 70-62 Millionen Jahren.

Skolithos-Sandstein

10. skolithos-sandsten

Harter Sandstein, der ursprünglich als loser Sand auf einem gezeitenabhängigen Meeresboden während der Kambrium-Periode vor etwa 540 Millionen Jahren abgelagert wurde. Die vertikalen “Röhren” sind Spurenfossilien, d. h. Spuren (in diesem Fall Höhlen, Skolithos genannt) von wurmartigen Tieren, die auf dem Meeresboden lebten. Zu finden auf Bornholm, in Südschweden und in Teilen der Ostsee.

Gneis

Gnejs

Ist ein so genanntes metamorphes Gestein, d. h. eine Gesteinsart, die unter hohem Druck und/oder hoher Temperatur tief im Erdinneren durch die Umwandlung (Rekristallisation) anderer Gesteine entsteht. Bei der Metamorphose (griechisch: Umwandlung) verändert sich die mineralogische und chemische Zusammensetzung des Gesteins, was zum Beispiel bei der Bildung von Gebirgsketten der Fall sein kann. Die skandinavischen Gesteine sind oft über 1,5 Milliarden Jahre alt.

Granit

Granit

Ein typisches Magmagestein, d. h. eine Gesteinsart, die durch langsames Abkühlen und Erstarren von geschmolzenem Gestein (Magma) tief im Inneren der Erdkruste entsteht. Die langsame Erstarrung gibt den Mineralkörnern/Kristallen Zeit, frei in alle Richtungen zu wachsen, bis sie mit anderen Kristallen zusammenstoßen. Das Ergebnis ist, dass die Mineralkörner zufällig in einem puzzleartigen Muster angeordnet sind. Der ausgestellte Granit enthält glasigen graublauen Quarz, zwei verschiedene Feldspatminerale (grauer Plagioklas und rötlicher Kalifeldspat) und verschiedene dunkle Mineralien. Auf der Erde gibt es viele verschiedene Arten von Granit unterschiedlichen Alters. Einige der skandinavischen Granite können als Herkunftsindikatoren verwendet werden, da sie meist aus sehr begrenzten Gebieten stammen.

Was ist das Werk des Eises?

Was hat es mit dem Eis auf sich?

Geologen bezeichnen die Periode, in der wir jetzt leben, als Quartär, und sie hat bisher 2,6 Millionen Jahre gedauert.

Hier sehen Sie einen kleinen Ausschnitt aus der 4,6 Milliarden Jahre alten Geschichte der Erde: www.evolution.dk

Um die geologische Zeitskala mit Lebewesen zu sehen, besuchen Sie: www.npd.no

Während der geologischen Periode des Quartärs gab es wiederholt Eiszeiten. Das Klima wechselte zwischen Kalt- und Warmzeiten. Selbst während der letzten Eiszeit, dem Weichseleiszeitalter, das etwa von 117 000 bis 11 000 Jahre vor der Jetztzeit andauerte, wechselten die Temperaturen zwischen kälteren und wärmeren Perioden. Das Eis bedeckte während der Kälteperioden nicht ständig das Land, sondern bewegte sich vorwärts und schmolz zurück – auch hier über dem Südfünischen Archipel. Dies hat dazu beigetragen, dass die Landschaft heute so gestaltet ist, wie wir sie kennen.

Wenn man sich eine Karte des südfünischen Archipels anschaut, kann man sehen, wie mehrere der Inseln in dieselbe Richtung gezogen oder geschoben wurden.

KORT OVER ùHAVET

Warum „Eiszeit“?

 

Früher ging man davon aus, dass während der gesamten Kaltzeit sehr große Landflächen mit Eis bedeckt waren, und so wurde der Name „Eiszeiten“ geprägt. Das stimmt jedoch nicht, denn das Eis war ein dynamisches Gebilde. Es bewegte sich hin und her. Es schob sich vorwärts (und drückte anderes Material auf seinem Weg mit nach oben) und schmolz weg (und hinterließ Schotter oder Täler, wo das Schmelzwasser die Landschaft einschnitt).

Mehr über das Klima der Erde in der Vergangenheit erfahren Sie hier: www.climateminds.dk

Wenn Sie ein noch größerer Geek sind und mehr über die Landformen und Gletscherlandschaften Dänemarks wissen wollen, lesen Sie hier in Geoviden: „Die letzten 150.000 Jahre in Dänemark“

Weitere Ausgaben von Geoviden des Geocenters Denmark: www.geocenter.dk

Wie entstand der Archipel?

Der Südfünische Archipel wurde bereits in der Steinzeit als Inselgruppe gebildet.

Als das Eis nach der letzten Eiszeit schmolz, hob sich das Land zunächst, weil das Gewicht des Eises verschwand. Auf diese Weise wurde der gesamte südfünische Archipel miteinander verbunden. Das bedeutet, dass man im südfünischen Gebiet auf dem heutigen Meeresboden herumlaufen konnte. Die Inseln, die wir heute kennen, waren damals die Hügel in der Landschaft.

Dies wird in den beiden Animationen der Ausstellung “Über Insel und Meer” im Øhavets Smakke- og Naturcenter veranschaulicht.

Hier ist ein Standbild aus einer der Animationen, die zeigt, wie es damals wahrscheinlich aussah.

KORT FRA ANIMATION

Die Zeichnung zeigt deutlich das mit Wasser gefüllte Gebiet südlich von Strynø, das damals ein Sumpfgebiet war. Das Gebiet wird Strynøbassinet genannt und war sicherlich ein gutes Jagdgebiet für die damaligen Bewohner des heutigen Strynø.

In der Folge stieg der globale Meeresspiegel aufgrund des Abschmelzens der skandinavischen und nordamerikanischen Eisschilde. Dies führte zu einer Überflutung des Gebiets, das wir heute als Südfünisches Archipel kennen. Infolgedessen wurde sie zur größten überfluteten Eiszeitlandschaft der Welt. Hügel wurden zu Inseln und steinzeitliche Siedlungen an den Küsten mussten im Laufe der Zeit aufgegeben werden und befinden sich heute unter dem Meeresspiegel.

Heute hebt sich Dänemark

Was bedeutet es, dass sich Dänemark hebt? Werden wir plötzlich wieder sinken oder entstehen Berge? Der Geologe Søren Skibsted erklärt dies folgendermaßen:

Die sich im Laufe der Zeit verändernde Lage der Küste ist ein Wettlauf zwischen dem globalen Meeresspiegel und der lokalen Landhebung oder -senkung. Seit der letzten Eiszeit ist Dänemark aufgestiegen, aber nicht in allen Teilen des Landes in gleichem Maße oder in gleichem Tempo.

NUL-ISOBASEN

Die markierte Linie auf der obigen Karte wird als “Null-Eis-Basis” bezeichnet. Nördlich dieser Linie ist die Landhebung am größten und am schnellsten, südlich der Linie ist sie am geringsten und am langsamsten. Zurzeit steigt der Meeresspiegel. In Süddänemark, wo die Landhebung gering ist, kommt es daher zu einem Anstieg des Meeresspiegels im Verhältnis zum Land. Nördlich der Linie scheint das Land (noch) im Verhältnis zum Meeresspiegel zu steigen.

Die durchschnittliche Landhebung in Dänemark liegt heute bei 0-2 Millimetern pro Jahr, abhängig von der Region.

Mehr über die Zukunft des südfünischen Archipels erfahren Sie in der Ausstellung “Over Ø og Hav” im Øhavets Smakke- og Naturcenter.

Eichenstämme aus dem steinzeitlichen Urwald

In der Ausstellung im Øhavets Smakke- og Naturcenter kann man ein Stück eines Eichenstammes aus dem steinzeitlichen Urwald um Strynø sehen und anfassen – es ist zwischen 6.000 und 7.000 Jahre alt.

Zu der Zeit, als das Meer das Gebiet des heutigen Südfünischen Archipels überflutete, gab es hier viel Wald. Einige der großen Eichen, die damals in diesem Gebiet standen, sind als Stümpfe oder Stammteile auf dem Meeresgrund erhalten. Noch immer tauchen Reste des Urwalds auf.

Als im Jahr 2000 eine Wasserleitung von Langeland nach Strynø gegraben werden sollte, wurden mehrere Stämme des steinzeitlichen Waldes auf dem Meeresgrund gefunden, und das Øhavets Smakke- og Naturcenter erhielt einen Stamm vom Langelands Museum. Daher stammt auch das Stück in der Ausstellung.

Die Hutberge auf Langeland

Auf Langeland findet man mehrere parallele Reihen von sogenannten Hutbergen, insgesamt sind es fast 700. Diese Hügel sind in gewisser Weise auch “das Werk des Eises”.

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Die Hutberge sind 10-20 Meter hohe Schotterhügel. Es ist nicht vollständig geklärt, wie sie entstanden sind, vermutlich haben sich aber am Rande eines Gletschers Löcher im Eis mit Schotter gefüllt, welcher dann vom Gletscher zu Hügeln geformt wurde. Die langen Reihen der Hutberge ziehen sich von Langeland aus unter dem Meer in den Storbælt und setzen sich bis in die Gegend um Korsør fort.

Die Hat Hills wurden nach den Glockenhüten benannt, die in den 1920er gerne von Geologinnen getragen wurden.

Die Steinzeit

In der Ausstellung “Über Insel und Meer” im Øhavets Smakke- og Naturcenter begegnen Sie drei Gestalten, die in den steinzeitlichen Schären gelebt haben könnten: Aske, Knirke und Jord.

Sie erzählen Jagdgeschichten aus der Zeit, in der sie lebten. Die Geschichten beruhen auf archäologischen Funden aus der Gegend.

Die Steinzeit wird in Dänemark in drei Perioden aufgeteilt: die Maglemose-Kultur, die Ertebølle-Kultur und das Neolithikum.

Was ist eine Kultur?

Eine Kultur ist das, was man tut. Was man isst. Die Werkzeuge, die man benutzt und wie man jagt. Wie man seine Toten begräbt. Ob man zeichnet, Musik macht, Kunst erschafft oder kocht, Kultur ist die Art und Weise wie eine Gruppe Menschen lebt.

Aske

Aske war ein Jäger in der Altsteinzeit

(9.700-6.400 V. CHR.)

Warum wird die Periode Maglemose-Kultur genannt?

Die Maglemose-Kultur hat ihren Namen von den steinzeitlichen Siedlungen, die in den Maglemosen auf Westseeland gefunden wurden. Wenn Archäologen andere Siedlungen mit ähnlichen Funden finden, wissen sie, dass sie aus der gleichen Zeit stammen.

Wie hat Aske gelebt?

Askes Familie zog oft um, um sich zu ernähren. Sie aßen viele Arten von Tieren: Auerochsen, Elche, Wildschweine, Rehe, Dachse, Marder, Wildkatzen, Eichhörnchen, Biber, Hasen, Vögel und Fische. Aber sie aßen auch Beeren und Nüsse. Archäologen haben bei Ausgrabungen in Maglemose-Siedlungen Überreste all dieser Dinge gefunden. Deshalb wissen wir jetzt, was die Familie von Aske gegessen hat.

In der Ausstellung im Øhavets Smakke- og Naturcenter kann man versuchen, sich mit einem Auerochsen zu messen.

Knirke

Knirke war ein Jäger und Sammler in der Ertebølle-Kultur.

Knirke

(5.400-4.000 Jahre v. Chr.)

Warum nennt man die Periode Ertebølle-Kultur?

Die Ertebølle-Kultur hat ihren Namen von einem Küchenhaufen, der von Archäologen nahe Ertebølle gefunden wurde. Ein Küchenhaufen ist der Ort, an dem die damaligen Jäger und Sammler die Reste von Schnecken, Austern und Muscheln, die sie gegessen hatten, wegwarfen.

Wie hat Knirke gelebt?

In der Ertebølle-Kultur lebten die meisten Menschen an der Küste. Sie aßen Robben, Vögel, Fische und Muscheln. Wir wissen das, weil Archäologen Boote, Reusen und Harpunen der Stämme gefunden haben, die darauf hinweisen, dass sie viel gefischt haben.

Knirke und Aske haben nicht das Gleiche gegessen.  Als Knirke lebte, wurde das südfünische Meer zu einem Archipel, weshalb sie mehr Fisch aßen. Zugleich wurde der Wald zu einem dichten Urwald ohne Gras. Infolgedessen verschwanden viele der großen Tiere, die sich von Gras ernährten.

Jord

Jord war Landwirt im Neolithikum

(3.900-1.700 Jahre vor unserer Zeitrechnung)

Was passierte im Neolithikum?

Die Menschen des Neolithikums begannen, das Land zu bewirtschaften. Als die Vorfahren von Jord aus Mitteleuropa nach Dänemark kamen, wussten sie bereits, wie man das Land bewirtschaftet.

Wie hat Jord gelebt?

Immer mehr Menschen wurden Landwirte. Deshalb konkurrierten Jord und seine Nachbarn um das Land in der Gegend. Es kam auch immer wieder zu Kämpfen. Archäologen haben Skelette aus dieser Zeit mit Löchern im Schädel oder gebrochenen Knochen gefunden.

Es wurde aber nicht immer gekämpft. Wenn zwei Nachbarn Freunde waren, schenkten sie sich gegenseitig schöne Dinge wie Feuersteinäxte oder Bernsteinperlen. Vielleicht lud man auch Freunde und Familie zu einem Festmahl ein.

Weißt du was ein Feuersteinbeil ist?

In der Ausstellung “Over Ø og Hav” sind Feuersteinbeile zu sehen, die in der Nähe von Strynø gefunden wurden. Sie befanden sich auf dem Meeresboden und wurden von Archäologen des Langeland-Museums ausgegraben. 

 

Im Langelands Museum in Rudkøbing erfährt man mehr über die Steinzeit in den südfünischen Schären und kann weitere Funde aus dieser Zeit sehen.