Strynø – Die Insel im Inselmeer

Im südfünischen Inselmeer gibt es eine Reihe an kleinen bewohnten Inseln. Jede einzelne hat ihre eigenen kulturellen Besonderheiten und ist definitiv einen Besuch wert.

Strynø ist eine der kleinen Inseln im Inselmeer, deren Besonderheit es ist, dass sich die Inselbevölkerung sowohl aus Jung und Alt zusammensetzt.  Auf Strynø gibt es immer noch eine Schule für die 0. bis 4. Klasse. Darüber hinaus gibt es eine Kinderkrippe und einen Kindergarten. Anderseits befinden sich auf Strynø auch ein Altenheim und Altenpflegedienste. Somit ist der Umzug nach Strynø nach wie vor eine attraktive Alternative.

Aktuell wohnen 200 Einwohner auf Strynø, die damit eine der am dichtesten besiedelten Kleininseln Dänemarks ist.

Auf Strynø zeigt sich das Inselleben in Hochform. Das ganz Jahr lang sind die Menschen aktiv, auch das Vereinsleben floriert. Hier sind Sie in einer Gesellschaft und an einem Ort, an dem Sie ganz sie selbst sein können.

Die Geschichte von Strynø

Ungefähr im Jahr 1900 wohnten 800 Menschen auf Strynø, somit mussten ziemlich viele Menschen auf der Fläche von nur etwa 5 km2 ernährt werden.

Die Inselbauern jedoch düngten die Erde mit Seetang und holten viel aus dem begrenzten Stück Erde hinaus. Außerdem war zu dem Zeitpunkt ein Teil der Bevölkerung im Fischfang tätig. Wie die meisten der Inseln im südfünischen Inselmeer ist auch Strynø von der Seefahrt geprägt.  Als die Bevölkerung rapide anwuchs, war es für die Jungen recht schwer, Arbeit auf der Insel zu finden, daher zogen viele nach Marstal auf Ærø, um Arbeit auf einem der dort liegenden Schiffe zu finden.

In der Ausstellung „Über Insel und See“ werden einige Seemannsgeschichten geboten

sailorsUnten erfahren Sie ein paar interessante Eigenheiten über die Insel Strynø im südfünischen Inselmeer. Besuchen Sie die Ausstellung „Über Insel und See“ bei uns auf Strynø und erfahren Sie noch mehr. Hier erhalten Sie einen weiteren Einblick in die weiteren Themen der Ausstellung:

Das flache wasserDie NaturDas Werk des EisesDie Vögel

Traditionen und lokale Gerichte von Strynø

Maibaumfest auf Strynø

Die meisten Orte haben ihre eigenen speziellen Traditionen und oft auch bestimmte Gerichte, die zu besonderen Anlässen gegessen werden. Strynø ist da keine Ausnahme.

Jedes Jahr Anfang Mai wird auf Strynø der Maibaum heruntergelassen, neu bemalt und wieder aufgestellt. Begleitet wird dies durch ein großes Fest, an welchem auch viele ehemalige Inselbewohner teilnehmen.

Ursprünglich wurde mit dem Maibaum an vielen Orten das „Fest der Ankunft des Sommers“ gefeiert. Es fand am Valborgsabend, dem 1. Mai, statt. An diesem Tag war auch das Hexentreffen auf dem Blocksberg; Besen und dergleichen mussten deshalb am Vorabend unter Verschluss genommen werden. Am Tag des 1. Mais gingen Kinder und Jugendliche gemeinsam in den Wald, um Blumen und grüne Zweige zu pflücken, sowie den Maibaum nach Hause zu bringen. Am Abend wurde dann mit allen gefeiert.

Sehen Sie sich hier ein altes Foto aus der Zeit um 1930 an, der das Aufstellen des Maibaums auf Strynø zeigt.

(Maibaumfest um 1920, Foto Lokalhistorisches Archiv, Strynø)

Noch immer ist der Maibaum etwas sehr Zentrales auf Strynø. Er ist auch eines der ersten Dinge, die die meisten Besucher der Insel sehen, wenn sie von der Fähre aus ins Dorf laufen.

Heutzutage kümmert sich ein Verein um den Erhalt des Maibaums. Sie organisieren das jährliche Maibaumfest und hissen die dänische Flagge zu besonderen Ereignissen wie Fahnentage oder runde Geburtstage.

Hinzu kommt die Pflege des Maibaums. Etwa vierzehn Tage vor dem Maibaumfest wird der Maibaum gefällt, damit er gestrichen werden kann. Zu diesem Zweck wird eine umgekehrte Auktion durchgeführt, d.h. der niedrigste Bieter erhält den Auftrag.

An dem Tag, an dem der Maibaum aufgestellt werden soll, findet ein Maibaumfest statt. Der mit drei Blumenkränzen geschmückte Maibaum wird aufgerichtet, es wird gesungen und die Fahne wird unter großem Jubel gehisst. Anschließend wird die jährliche Mairede gehalten. Die Vereinigung lädt hierzu oft bekannte dänische Persönlichkeiten nach Strynø ein.

Leider gab es auch schon dramatische Ereignisse rund um den Maibaum. Vor etwa 100 Jahren ging beim Aufstellen etwas schief. Der Maibaum geriet aus dem Gleichgewicht und stürzte in das nächste Hausdach, welches dadurch zerstört wurde.
Vor einigen Jahren nahm auch der Maibaum selbst Schaden. Bei einem Unwetter schlug ein Blitz in die Spitze ein, was diese zersplittern ließ.

Sie sind herzlich eingeladen, dem nächsten Maibaumfest selbst beizuwohnen!
Unter www.strynoe.dk erfahren Sie mehr über diese Tradition und können im Kalender sehen, wann das Maibaumfest genau stattfindet.

Lokale Gerichte

Um einen Eindruck von den kulinarischen Besonderheiten Strynøs zu bekommen, muss man das gesamte Gebiet betrachten, d.h. Ærø, Langeland und die restlichen Inseln des Archipels. Die Gerichte sind in der Region ähnlich, unterscheiden sich aber leicht von Insel zu Insel.

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“Pilleærter”

Auf Strynø gibt es ein Gericht namens „Pilleærter“. Dieses gibt es so ähnlich auch auf den anderen Inseln, hier stellen wir aber das typische Rezept von Strynø vor. „Pilleærter“ ist ein Sommergericht, welches nach einem langen Winter voll von Pökelfleisch, Kartoffeln und Kohl bestimmt eine willkommene Abwechslung war.

Auf Strynø ist es eine Milchsuppe, bei der Kartoffeln, Karotten und Erbsen in Milch gekocht werden. Als Beilagen wurden gebratenes Schweinefleisch, kalter Braten oder Schinken serviert. Zudem wird grob gehackte und in Butter gebratene Petersilie über die Suppe gestreut.

Rezept für „Pilleærter“ für 4 Personen:

Zutaten:

Zubereitung:

Die Kartoffeln und Karotten werden geschält, klein geschnitten und in der Milch gegart. Kurz bevor die Kartoffeln fertig sind, werden die Erbsen hinzugefügt, damit sie warm werden, aber nicht verkochen.

In einer Pfanne wird gleichzeitig die grob gehackte Petersilie in Butter angebraten.

Die Suppe wird in einem tiefen Teller mit etwas Petersilie sowie in Scheiben geschnittenem Schinken oder Schweinebraten serviert.

Guten Appetit!

Smakkejollen

Was ist eine Smakkejolle?

Eine Smakkejolle ist ein traditionelles Segelboot. Es ist nach seinem Spinnakersegel benannt, welches auch Smakke heißt. 

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Smakkejollen sind in den südfünischen Schären sehr verbreitet, da sie einen flachen Boden mit wenig Tiefgang haben und sich daher perfekt zum Segeln in flacheren Gewässern wie den Schären eignen. Die Smakkejolle wurden auch als “Volkskutsche des Archipels” bezeichnet, da ein Großteil der Transporte zwischen den Inseln in diesen Booten durchgeführt wurde. Die meisten Inselbewohner besaßen entweder eine eigene Jolle oder teilten sich eine mit Freunden. Sie wurden für alles Mögliche genutzt, vom Fischfang über den Transport von Vieh zum Weiden auf den Inseln, den Transport von Gütern, die Beförderung von Passagieren oder vielleicht einen Sonntagsausflug…

Warum heißt es Øhavets Smakke- og Naturcenter?

Auf Strynø können Sie im Øhavets Smakke- og Naturcenter das Segeln in einer Smakkejolle ausprobieren. Das flache Wasser rund um Strynø ist hierfür hervorragend geeignet. Wir haben mehrere Boote, die Sie entweder allein mieten und segeln, oder in einer geführten Tour genießen können. So oder so ist es eine fantastische Erfahrung im wunderschönen Schärengarten Südfünens.

Sehen Sie hier, wie Sie Ihren Segelausflug buchen können.

Es ist auch möglich, das Segelsetzen an Land zu üben. Hierzu haben wir eine auf einer Drehscheibe befestigte Smakkejolle. Fragen Sie einfach im Büro nach und probieren Sie ganz ohne Wasser aus, wie sich der Wind in den Segeln anfühlt.

Besuch der Bootswerft

Das Smakkecenter hat auch noch eine Bootswerft, in der die Jollen repariert und manchmal sogar neue gebaut werden. Der jüngste Neuzugang ist der Zweimaster Selma, den das Øhavets Smakke- og Naturcenter selbst besitzt. Auch diese Jolle kann man ausleihen und mit ihr in den Schären um Strynø segeln.

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Wenn Sie Glück haben und Selma nicht gerade segelt, können Sie sie vielleicht im Hafen entdecken.

In der Werft können Sie sich zudem eine Aufnahme des Bootsbauers Ib Nielsen anhören, in der er mehr über die Smakkejollen erzählt. Es ist Ib, der Selma gebaut hat.

Hinter der Kamera mit Andreas Mørck, Moving Nature

Andreas Mørck ist der Fotograf und Filmemacher hinter den schönen Fotos und Filmen in der Ausstellung “Über Insel und Meer” im Øhavets Smakke og Naturcenter.

Andreas ist ausgebildeter Biologe und Wildtierfotograf. Er hat seine eigene Filmgesellschaft Moving Nature, und wie Sie sehen können, wird er bei seiner Filmarbeit oft von seiner Familie unterstützt.

Andreas selbst ist hier im Inselmeer, auf Langeland, geboren und aufgewachsen. Daher kennt er den Archipel sehr gut. Andreas verbrachte viele Sommertage auf See und auf den Inseln, um all die großartigen Filme und Fotos aufzunehmen, die in der Ausstellung in Strynø zu sehen sind.

Hören Sie sich eine seiner Erzählungen darüber an, wie es ist, hinter der Kamera zu stehen.

Der Film über die Kirche

Manchmal kommt eine Geschichte nur unter den richtigen Umständen zustande. Der Film über die Kirche von Strynø ist genau so eine Geschichte.

Meine Freundin hatte angeboten, bei den Dreharbeiten für den Kirchenfilm für das Øhavets Smakke- og Naturcenter zu helfen. Eigentlich waren die geplanten Szenen nicht schwer zu realisieren, denn die Kirche ist weder flüchtig wie ein Küstenvogel noch scheu wie ein gefleckter Seehund. Aber wenn einem Filmemacher Hilfe beim Tragen der Ausrüstung und moralische Unterstützung angeboten wird, sagt er nicht nein.

Die erste Szene war die gleitende Bewegung vor der Kirche und durch eines der Fenster hinein. Unter normalen Umständen hätte ich meine Kameraschiene aufgebaut und die Kamerabewegung selbst durchgeführt. Aber da meine Freundin so schön da stand und wartete, konnte sie sich bequem unter ein Ende der Schiene stellen, während ich mich darauf konzentrierte, die Kamera richtig zu bewegen. Und nach 5-6 Versuchen hatten wir die Szene im Kasten.

„So! Das war’s. Jetzt halte ich einfach die Schiene, während du ein Foto von mir machst. Das ist für „Hinter den Kulissen““, sagte ich.

„Was? Aber ich habe die Schiene gehalten!“

 

„Ja, ja, und das war auch super. Aber ich mache eben den Film, und um die Zuschauer nicht zu verwirren, ist es am besten, wenn ich auch für „Hinter den Kulissen“ im Bild bin, antwortete ich.

„Hmpf…“, grummelte meine Freundin.

Die Dreharbeiten wurden im Inneren der Kirche fortgesetzt. Sowohl die prächtige Holzdecke als auch die schönen Dekorationen wurden neugierig mit der Kamera erkundet. Während ich herumflitzte und filmte, hörte ich plötzlich einen wunderschönen, engelsgleichen Gesang.

„Hör nur. Die Akustik hier ist so schön“, sagte meine Freundin.

Und dann wurde es mir klar. Was für eine geniale Idee! Meine Freundin könnte einen Psalm als Hintergrundmusik für den Film singen.

„Kannst du nicht einen Psalm summen, während ich den Ton aufnehme?“ fragte ich.

„Ja… Aber welchen?“

„Kennst du den mit der Nummer 674, der hier an der Wand hängt?“

Die Kirche war erfüllt von dem wunderbaren Lied „Sov Sødt Barnlille“. Ursprünglich hatte ich nicht geplant, Kirchenlieder als Hintergrundmusik für den Film zu verwenden. Aber manchmal entsteht eine Geschichte nur unter den richtigen Umständen.